Klimawandel

Aktuelles

Der Klimastammtisch trifft sich das nächste Mal am 6. Juni 2024 abends. Den Ort und die Zeit erfahrt ihr unter info@klimastammtisch.de


Photovoltaik in Waldsieversdorf

Der Klimastammtisch hat geprüft, wo in Waldsieversdorf wirtschaftlich PV-Anlagen aufgebaut werden können. Teilweise zusammen mit der Rehfelde Eigenenergie e.G. sind 4 Objekte statisch und wirtschaftlich untersucht worden.

  1. Dächer der Wohnblocks in der Dahmsdorfer und Wilhelm-Pieck-Strasse
  2. Dach des WaldKAuTZ
  3. Hauptgebäude des Landesbetrieb Forst
  4. Wagenhalle des Landesbetrieb Forst, an der Wilhelm-Pieck-Strasse gelegen

Wenn auf den drei Wohnblocks in der Dahmsdorfer und der Wilhelm-Pieck-Strasse PV-Anlagen aufgebaut und der Strom dann an die Mieter weitergegeben würde, dann könnte das für die Mieter zwar günstiger sein als Strom bei einem Energieversorger einzukaufen. Allerdings hätte die Wohnungsgesellschaft wegen bestehender Gesetze dann deutliche Steuernachteile, weil sie dann steuerlich keine reine Wohnungsgesellschaft mehr wäre. Deshalb bekommen die Wohnblocks keine PV-Anlage aufs Dach, und die Mieter keinen günstigen Strom daraus.

Das Dach des WaldKAuTZ ist für eine PV-Anlage geeignet. Allerdings ist die Einspeisevergütung von PV-Strom ins Stromnetz inzwischen so gering, dass eine Anlage nur wirtschaftlich ist, wenn der erzeugte Strom größtenteils selbst verbraucht wird. Im WaldKAuTZ allein ist der Stromverbrauch zu gering, so dass eine PV-Anlage sich momentan nicht rechnet. Den Strom an die Nachbarn weiterzuverkaufen, damit es sich dann insgesamt lohnt, würde ein sehr aufwendiges Verfahren erfordern. Wenn die Heizung im WaldKAuTZ einmal auf eine Wärmepumpe umgestellt würde, könnte der Stromverbrauch im WaldKAuTZ für eine PV-Anlage ausreichen.

Das Hauptgebäude des Landesbetriebes Forst hat einen zu schwachen Dachstuhl. Er würde die zusätzliche Last einer PV-Anlage nicht tragen.

Die Wagenhalle des Landesbetriebes Forst hat ein Asbest-belastetes Dach. Auf solchen Dächern dürfen keine PV-Anlagen montiert werden. Für dieses Gebäude sind die Gespräche mit dem Landesbetrieb noch im Gange.

solar-panel schmal


Klimamoor-Projekt startet im "Roten Luch"

Das Rote Luch ist ein Niedermoor. Das bedeutet, sein Boden besteht unter anderem aus Pflanzenresten, die sich über Jahrtausende angesammelt haben. Weil der Boden so nass war, dass die Pflanzenreste nicht verrotten konnten. Die alten Pflanzenreste sind sehr dunkel gefärbt. Wer im Roten Luch spazieren geht, sieht den hohen Anteil an Pflanzenresten an den ganz dunklen Maulwurfshaufen. Durch ihre Fähigkeit, in den Pflanzenresten klimarelevante Treibhausgase speichern zu können, kommt Mooren in Bezug auf den Klimaschutz eine herausragende Bedeutung zu. Und das betrifft Brandenburg in besonderer Weise, da es sehr reich an Moorflächen ist.

Unterschied Niedermoor / Hochmoor: Bei einem Niedermoor strömt Wasser von den Seiten oder von unten zu. Zum Beispiel über Sickerwasser, Rinnsale, Bäche oder über aufsteigendes Grundwasser. Auch im Roten Luch gibt es Stellen mit aufsteigendem Grundwasser. Ein Hochmoor erhält sein Wasser ausschließlich über den Regen.

Wird ein Moor entwässert, zersetzen sich die alten Pflanzenreste an der Luft. Das funktioniert chemisch so ähnlich wie eine Verbrennung im Ofen, allerdings natürlich ohne Flamme. Im Ergebnis wird der in den Pflanzenresten über Jahrtausende gespeicherte Kohlenstoff freigesetzt. Es entsteht das Klimagas CO2. Und zwar in erheblichem Umfang. Errechnet wurden für Brandenburg pro Jahr rund 6,2 Millionen Tonnen CO2-Äqui­va­lente.

Deshalb ist der Klimastammtisch sehr erfreut, dass die Landesregierung jetzt das Projekt "Klimamoor Brandenburg" gestartet hat. Ziel des Projektes ist ”Klimaschutz und Klimafolgenanpassung durch moorschonende Einrichtung der Staubereiche und Wasserbewirtschaftung in Bezug auf Moorflächen des Landes Brandenburg und deren Einzugsgebiete“. Und: das Rote Luch ist eines der 10 Projektgebiete in Brandenburg. Wer mehr erfahren möchte zum Projekt, kann im Internet unter www.klimamoor-brandenburg.de nachlesen.

Demnächst möchte der Klimastammtisch mit Interessierten zur Wasserscheide im Roten Luch wandern. Termin wird noch bekannt gegeben.

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